Schöpfungsverantwortung

leben statt kleben

Sie sind die Aufreger der letzten Monate: die sogenannten „Klebeaktivisten“. Um das Klima zu retten, kleben sich manche an stark frequentierten Straßenstellen fest und blockieren den Verkehr. Zweifelsohne gut gemeint, doch nicht immer heiligt der Zweck die Mittel. Das Ziel, die Erde zu schützen, ist ok, aber nicht, wenn andere dadurch k.o. gehen.

Schnecke auf Asphalt | Gerti Toth

Wenn etwa letzte Woche ein Arzt aufgrund solcher Straßenblockaden nicht zu den Patienten kommen konnte und Operationen ausfallen. Wenn Menschen wichtige Bewerbungsgespräche versäumen, wenn notwendige soziale Besuchs-Kontakte verhindert werden, wenn wichtige Arbeitsprozesse ausfallen, wenn …. die Liste der Blockadenopfer ist lang. Wo Leute sich unnachgiebig festkleben mit ihrem Standpunkt, wachsen leicht Unverständnis und Aggression. Blockierende Klimaschützer gefährden das zwischenmenschliche Klima. Hier wäre mehr Kreativität und Phantasie gewünscht für Methoden, welche nicht auf Kosten anderer eingesetzt werden. So etwa, wenn in Hartberg die Arbeitsgemeinschaft „Schöpfungsverantwortung“ einlädt zum Kirchgwegsonntag. Viele lassen ihr Auto zu Hause und gehen zu Fuß oder radeln in die Kirche zur Sonntagsmesse. Tolle Idee! Bei dieser Aktion gilt: leben statt kleben, miteinander statt gegeneinander, Herzeinsatz statt Polizeieinsatz, Erlösung statt Asphaltlösung.

Pfarrer Josef Reisenhofer

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